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"Die Qualität der Weine des Languedoc hat mich einfach begeistert" - Zwei Nasen für Wein im Interview

24.07.2024
von Anastasia Hartleib
"Die Qualität der Weine des Languedoc hat mich einfach begeistert" - Zwei Nasen für Wein im Interview

Wenn Entdeckerfreude und Begeisterungsfähigkeit zusammentreffen, kann in der Regel nur Gutes herauskommen. So auch bei Zwei Nasen für Wein. Weinliebhaber Michael Sigloch entdeckt mit Begeisterung immer wieder neue Weine, vorrangig aus dem französischen Languedoc. Mit seiner Begeisterung steckte er Freunde und Bekannte an. So sehr, dass der eigentliche Fachreferent im Gesundheitswesen vor gut 12 Jahren einen eigenen Shop für Wein eröffnete. Wir haben mit dem Heppenheimer über seine Leidenschaft zum Wein, vor allem zum französischen Wein, gesprochen.

Zwei Nasen für Wein entdecken:


Honest & Rare: Kurz zu euch: Wer seid ihr?

Michael Sigloch: Wir sind ein kleiner, feiner Weinhandel mit Fokus auf Frankreich und ausgewählte deutsche Weingüter. Zwei Nasen, das sind einmal ich, baldiger Sommelier und Wein-Verkoster aus Leidenschaft, und Bea, unser Labrador, die Spürnase für das gute Terroir und den sympathischen Winzer bzw. die sympathische Winzerin. Wir sind seit 2012 auf der Suche nach außergewöhnlichen Weinen für unsere Kunden und können mittlerweile über 100 Weine von über 30 Erzeugern anbieten.


Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Shop für Wein zu eröffnen?

Meine Frau Conny und ich sind sehr frankophil und seit mittlerweile gut 25 Jahren immer wieder auf französischen Weingütern unterwegs. Die Qualität der Weine aus dem Languedoc hat mich letztendlich so begeistert, dass ich diese auch Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern nahe bringen wollte. Dabei habe ich entdeckt, wie viel Freude es mir bereitet, andere von einem guten Produkt überzeugen zu können – und dabei dieselbe Begeisterung zu wecken, die diese Weine in mir auslösen.


Was fasziniert dich so am Wein?

Wein ist ein Kulturgut und lebt von seinem Ursprungsort. Die Weine des Languedoc z.B., wie wir sie heute kennen, sind nur in der jahrtausendealten Linie des Weinbaus und der regionalen geologischen, klimatischen und kulturellen Gegebenheiten zu verstehen. Der Wein spiegelt all dies wider wie kein zweites Genussprodukt.


Worauf achtest du bei der Auswahl eurer Weine besonders?

Neben der Authentizität, sprich der klaren Erkennbarkeit von Terroir und regionaler Stilistik, ist natürlich auch ein vernünftiges Preis-Genussverhältnis wichtig. Der Weinhandel wird leider dominiert von den Discountern. Da muss man als Fachhandel neben dem individuellen Sortiment auch bestimmte Preiskategorien bedenken.


Bei Zwei Nasen für Wein gibt es hauptsächlich Weine aus biologischem oder biodynamischen Anbau. Das bedeutet z.B., dass in den Weinfeldern auch jede Menge Wildblumen stehen dürfen.
Bei Zwei Nasen für Wein gibt es hauptsächlich Weine aus biologischem oder biodynamischen Anbau. Das bedeutet z.B., dass in den Weinfeldern auch jede Menge Wildblumen stehen dürfen.


Die Weingüter im Shop sind fast alle bio- oder sogar Demeter-zertifiziert. Warum?

Der Fokus auf den biologischen Weinanbau war für mich von Beginn an Überzeugungstat. Als ich mich dann weiter mit den verschiedenen Methoden der Weinerzeugung beschäftigt habe, kam ich Schritt für Schritt zu der Erkenntnis, dass die biodynamische Wirtschaftsweise, also wie Demeter-zertifizierte Weingüter arbeiten, für Zwei Nasen für Wein die oberste Qualitätsstufe darstellt. Die Biodynamie ist in den Aspekten Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit sowie der Resilienz des Rebstocks auf ganzer Linie überzeugend. Die Weine sind es dann durchgehend auch. Ich bin fest davon überzeugt, dass biodynamische Weine eine positive Resonanz im Körper auslösen können.

Der Fairheit halber muss man auch sagen – aus verkäuferischer Sicht hat sich der Fokus auf biologische bzw. biodynamische Weine ebenfalls gelohnt. Schließlich muss ich mich als kleiner Weinhändler irgendwie vom Supermarktangebot abgrenzen. Das ist mir dank dem Fokus auf diese besonderen Weine glücklicherweise gelungen.


Fokus auf biologische Weine - aus Überzeugung


Wie entdeckst du neue Weingüter?

In erster Linie auf Fachmessen wie der Wine Expo in Paris oder der Millesime Bio, der weltgrößten Bioweinmesse in Montpellier. Natürlich bin ich aber auch auf der ProWein in Düsseldorf unterwegs und hie und da bietet Social Media Kontakt zu Winzern in Frankreich.

Zusätzlich bin ich auch Verkoster bei Wine System AG und begleite dort jedes Jahr ein bis zwei große Verkostungen wie den Internationalen Bioweinpreis. Da kommt man ganz automatisch zu neuen potenziellen Weingütern. Und es schadet natürlich nicht, die Weine und Weingüter des Languedoc seit gut 25 Jahren zu kennen.


Fährst du vorher zu den einzelnen Weingütern, bevor du dich dazu entscheidest, ihre Produkte in den Shop aufzunehmen?

Wenn es sich einrichten lässt, dann fahren wir schon zu den Weingütern ins Languedoc und nehmen den Betrieb in Anschein. Unser Weg ins Elsass ist auch nicht so weit, das heißt, wir besuchen auch alle Weingüter dort.

Ansonsten lassen wir uns von Weingütern, die potenziell ins Sortiment aufgenommen werden könnten, ein Musterpaket zusenden, um die Weine unter optimalen Bedingungen in aller Ruhe zu verkosten. Das bedeutet, dass die Weine 1 bis 2 Tage nach der ersten Verkostung aufbewahrt werden, um deren Entwicklung erkennen zu können.


Ein üppig behangener Rebstock aus dem Languedoc.
Ein üppig behangener Rebstock aus dem Languedoc.


Was trinkt ihr selbst am liebsten - Rot, Weiß oder Rosé?

Eigentlich gilt die Liebe von mir und meiner Frau ja dem Champagner. In der Champagne hat nämlich der Handel von Zwei Nasen für Wein eigentlich begonnen und ein guter und preislich attraktiver Winzer-Champagner hat seinen festen Platz im Sortiment von Zwei Nasen für Wein – und unserem privaten Weinlager.

Wenn es mal kein Bubbles ist, dann bevorzugt meine Frau den Rotwein und ist wie viele Kunden absoluter Fan vom Mas de la Séranne Les Griottiers. Über die Jahre habe ich mich zum Weißweinliebhaber entwickelt. Hier gefällt mir besonders die Stilistik wie die vom Villa Lucia blanc von Domaine Caihol Gautran. Eine vollmundige doch nicht zu breite Cuvée aus dem Hochplateau des Languedoc, AOP Minervois. Im Sommer beginnt der Abend aber auch gerne mit einem Glas Rosé wie etwa dem Romain von Domaine Piquemal.


Welcher war der erste Wein, der dich nachhaltig beeindruckt hat - und welcher der letzte?

Die erste Begegnung mit Les Immortelles von Mas de la Seranne ungefähr 2004 blieb mir lange im Gedächtnis – bis ich ungefähr acht Jahre später überhaupt erst mit dem Weinhandel begann. Ganz aktuell ist es sogar ein Italiener. Ein Montepulciano d'Abruzzo, natürlich aus biodynamischem Anbau von der Cantina Lunaria aus den östlichen Abruzzen, der Coste di Moro 2019. Dieser Wein bietet einfach enorm viel Trinkfreude und ist zudem unverschämt preiswert.


Kommen denn bald neue Weingüter dazu?

In Kürze erweitert sich das Champagner-Sortiment bei Zwei Nasen für Wein deutlich. Dann kommen auch namenhafte Häuser wie etwa Champagne Fleury dazu, die biodynamisch produzieren. Ansonsten sind in den letzten Monaten bereits einige neue Erzeuger hinzugekommen, wie etwa Château L’Engarran mit einer sehr zugänglichen und runden Rotweincuvée Les Gravières 2020 aus dem Umland von Montpellier. Glücklicherweise entdecken wir immer wieder neue Weingüter, die mit großartigen Weinen aufwarten können. Das Material geht uns vorerst also nicht aus.


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Über den Autor:

Anastasia Hartleib

Anastasia Hartleib

Katalog & Marketing Managerin

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Für mich geht nichts über das Entdecken kleiner Manufakturen. Ob das der Micro Craft Brauer aus Bayern oder die sächsische Brennerei ist, die es bereits seit Jahrzehnten gibt - hauptsache klein, regional verwurzelt und mit Sinn für's Handwerk!

  • Liebt: frische Luft, ihren Hund & Vinyl
  • Lieblingsprodukte: wechseln mit so ziemlich jedem Glas...
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